Sonntag, 6. Juli 2014

Geschichte ist eben doch nicht trocken....

Das Lächeln der Fortuna

Ich habe mich auch mal an diesen Wälzer gemacht.

Inhalt:
England, 1360:
Robin wurde schon früh ins Kloster geschickt, wo er eine ordentliche Ausbildung bekommen soll, ganz wie es sich für den Sohn des Earls of Waringham gehört. Seine Mutter und viele seiner Geschwister sind schon früh an der Pest gestorben. Sein Vater ist sein Held, auch wenn Robin ihn eigentlich gar nicht kennt. Umso schwerer ist es für ihn, als er erfährt, dass sein Vater ein Hochverräter sein soll, der auch noch Selbstmord begangen hat.
Er flieht aus dem Kloster nach Waringham, wo er mit ansehen muss wie der Besitz seines Vaters in fremde Hände fällt, er selbst nun Stallknecht. Der Spott bleibt nicht aus, der Sohn eines Hochverräters ist der Willkür der Obrigkeit ausgesetzt.
Besonders Mortimer, der Sohn des neuen Earls, hat es auf Robin abgesehen, nutzt jede Gelegenheit, um ihn zu schikanieren. Die Feindschaft zwischen den beiden wächst schnell.
Doch irgendwann muss Robin seine geliebte Heimat verlassen.
Sein Weg führt ihn zurück an den Hof, an die Seite des Duke of Lancasters, wo er an Ansehen gewinnt, Schlachten erlebt, aber auch einstecken muss.
Keiner kann immer oben bleiben, denn Fortuna, die Göttin des Schicksals, dreht ihr Rad unaufhörlich weiter.

Cover:
Das abgebildete Rad der Fortuna entspricht nicht so ganz meiner Vorstellung, nach Robins Beschreibung stelle ich es mir voller und irgendwie eindrucksvoller vor. Außerdem ist die Abbildung dazu nur so klein.
Die Farbe der Schrift passt leider nicht so ganz zur Hintergrundfarbe, die ich mit dem eigenartigen graubraun Wechsel auch nicht so prickelnd finde. Der Rahmen, der wohl der Zeit des Buches angemessen ist, reißt da auch nichts mehr raus.

Meine Meinung:
Trotz nicht sehr überzeugendem Cover ist man sofort in der Geschichte drin. Die Mischung auch Historischem und Unterhaltung, die auch noch die Alltagssituation der damaligen Zeit darstellt, stimmt einfach immer.
Begeht man allerdings den Fehler die Personenliste vorab zu lesen, ist man zu recht wohl etwas verwirrt. Auf einen Schlag sind es einfach zu viele Charaktere.
Wenn man aber bedenkt, dass das Buch 1194 Seiten hat und fast ein ganzes Leben umfast, sind es dann doch nicht zu viele und da auch jeder hinreichend vorgestellt wird, funktioniert das Ganze ziemlich gut. Die Mischung aus historischen Personen und ausgedachten ist ebenfalls perfekt abgestimmt.
Den 100-jährigen Krieg hat wohl jeder im Unterricht behandelt, es wird allerdings kaum etwas hängengeblieben sein. Dieses Buch schafft es, dass man sich für das Geschehen und die Politik der damaligen Zeit interessiert. Mit einer ordentlichen Portion Spannung und einem flüssigen Schreibstil ausgestattet, ist das Buch einfach ein Volltreffer.
Und es geht ja wie gesagt nicht nur um das, es ist außerdem noch die Geschichte eines Mannes, der seinen Weg geht. Da man Robin sein ganzes Leben lang begleitet, ist ein sehr vielschichtiges Bild von ihm möglich, so ist das bei noch ganz vielen anderen Charakteren.
Das Buch symbolisiert einfach das Leben, mit Hochs und Tiefs, hier mit Fortuna erklärt. Es ist irgendwie beruhigend zu sehen, dass es eben bei jedem schlechte und gute Zeiten gibt. Keiner kann immer alles haben.
Das Buch bietet so viele Ebenen und auf einer wird man sich angesprochen fühlen, das ist wohl gar nicht anders möglich.

Fazit:

Ein toller historischer Roman, der auf vielen Ebenen, mit Spannung, Tiefgründigkeit und Informationen überzeugt.
Deshalb bekommt das Buch von mir:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hallo, ich freue mich, wenn du einen Kommentar da lässt ;)