Sonntag, 18. Mai 2014

Zwei berührende Geschichten, so unterschiedlich und doch gleich!

Drachenläufer/ Tausend strahlende Sonnen

Zehn Euro für dieses Buch sind wirklich ein Schnäppchen.

Infos zum Buch:
Taschenbuch: 768 Seiten
Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch (13. August 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3833309156
ISBN-13: 978-3833309151
Originaltitel: The Kite Runner/ A Thousand Splendid Suns
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,6 x 4,4 cm

Das Cover:
Es ist hier wunderbar gelungen die zwei Cover miteinander zu verschmelzen. Der jeweilig zugeteilte Abschnitt wird ausreichend genutzt, um dem Buch ein Symbol zu schaffen.
Der kleine Junge (für Drachenläufer) stellt die Situation des Protagonisten und des Landes Afghanistan auf diesem einen kleinen Abschnitt so treffend dar.
Die verschleierte Frau (für Tausend strahlende Sonnen) auf dem Weg in die Freiheit, berührend und magisch.
So viel Gefühl, auf so wenig Raum!

Fangen wir jetzt mit Drachenläufer an:

Inhalt:
Hassan ist Hazara und Diener von Amirs Familie. Eigentlich kommt ein Hazara nicht als bester Freund infrage und doch sind die zwei unzertrennlich. Zusammen wollen sie den Wettkampf im Drachenfliegen gewinnen und Amirs Vater beeindrucken.
Obwohl ihr Traum in Erfüllung geht, verrät Amir Hassan als er sich entscheiden muss, ob er in aller Öffentlichkeit zu ihm stehen möchte.
Von Schuldgefühlen geplagt, verlässt er seine Heimat, aber wird es ihm gelingen zu vergessen?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist gnadenlos ehrlich. Der Anfang ist die wundervolle Geschichte einer Freundschaft, die über alle Grenzen hinausgeht. Viele Hindernisse werden ihr in den Weg gelegt und wir sehen mit an, wie sie über diesen Grenzen zerbricht.
Ab diesem Zeitpunkt hat das Buch eine solche Traurigkeit in sich, eine Wehmut und trotzdem ist es immer noch so wundervoll.
Ich habe es noch nie erlebt einen Protagonisten auf die gleiche Weise so sehr lieben und hassen zu können, ihm für sein Handeln kein Verständnis entgegenbringen zu können und ihn tief im Innersten doch zu verstehen.
Der Schreibstil zieht in die Geschichte, in die Wehmut des Buches.
Der Autor schafft es auf meisterhafte Art uns die Geschichte seines Landes zu erzählen und sie doch menschlich zu verpacken.
Wir sehen, was man mit Afghanistan angestellt hat, was dieses Land erleiden musste, allerdings ist die Geschichte dadurch, dass Amir das Land verlässt für einen, der sie noch kennt, nicht ganz so deutlich, klar und chronologisch erzählt, wie es in "Tausend strahlende Sonnen" der Fall ist.
Was das Buch jedoch noch einmal mehr bereichert, ist die Entwicklung die es durch macht.
Der Autor macht sich Gedanken über die Charaktere, sie alle erleben eine Entwicklung, Gedanken und Gefühle, die ihr Leben verändern.
Dieses Buch zeigt das Leben geschundener Menschen, die Wahrheit, wie gnadenlos sie auch sein mag und doch lässt es uns am Ende einen leichten Geschmack bitterer Hoffnung da!

Fazit:
Lernt zusammen mit Khaled Hosseini Afghanistan von einer neuen, bezaubernden und mitreißenden Seite kennen, die euch garantiert beeindrucken wird!

Machen wir weiter mit Tausend strahlende Sonnen:

Inhalt:
Bevor ich meine eigene Zusammenfassung schreibe und das Buch lobe, muss ich mich nur einmal kurz über die im Buch vorhandene Zusammenfassung aufregen: Laila wächst unter "Tausend strahlenden Sonnen" auf...
Laila hatte nämlich nicht unbedingt eine leichte Kindheit, ihre Mutter war depressiv, weil ihre zwei älteren Söhne in den Krieg gezogen sind, ihr Vater unterstützte sie zwar, wo es ging, war aber leicht überfordert. Ihr Zufluchtsort war immer ihr Freund Tarik, dort war sie geborgen und fühlte sich frei.
Aber eigentlich müssen wir mit Mariam beginnen, der harami (uneheliches Kind) von ihrem Vater nach dem Selbstmord ihrer Mutter mit einem älteren Mann verheiratet, der mit ihr nicht gerade zimperlich umgeht.
Zuerst fühlt sie sich hintergangen, als ihr Mann die hübsche Laila zur Zweitfrau nimmt, nachdem ihre Eltern bei einem tragischen Unglück ums Leben gekommen sind. Doch mit der Zeit entwickelt sich eine tiefe Freundschaft!

Meine Meinung:
Dieses Buch zeigt zwar ebenfalls das Schicksal Afghanistans, zieht einen aber nicht in eine Wehmut wie "Drachenläufer. Es ist eher ein Buch, das von Anfang an mit Kraft und Stärke beeindruckt. Es erzählt von Frauen, die man versucht kleinzuhalten, die sich aber nicht unterkriegen lassen.
Hoffnung ist eines der dominierenden Gefühle des Buches.
Ihr denkt, dass afghanische Frauen graue, unterdrückte Wesen sind? Ihr irrt.
Das wundervoll gewählte Beispiel Laila und Mariam zeigt uns das Gegenteil.
Diese Charaktere wurden mit so viel Feingefühl geschaffen...
Ebenfalls gut gefallen, hat mir die in allen Punkten nachvollziehbare und strukturiert erzählte Geschichte Afghanistans, vom Einmarsch der Sowjets bis zur Vertreibung der Taliban.
Ich kann jetzt mitreden bei diesen Punkten und sie wurden so geschickt in den Roman eingebaut, dass mir das Lernen dieser Geschichte Spaß gemacht hat.
Der Schreibstil hier hat all diese zu vermittelten Gefühle noch einmal unterstrichen und ich war von der Vielfältigkeit des Autors seinen Schreibstil zu wechseln beeindruckt. Er hat zwar immer noch dieselbe Magie wie in "Drachenläufer", hat sich aber ansonsten so angepasst, dass ich wirklich positiv überrascht war.
Die Enden der Geschichten sind auf ihre Weise sehr, sehr ähnlich und ich habe wieder diese bittere Hoffnung geschmeckt.

Fazit:
Hört die Frauen Afghanistans an! Es lohnt sich!

Beide Geschichten bekommen von mir:



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