Samstag, 24. Mai 2014

Sterbehilfe - ja oder nein?

Henning flieht vor dem Vergessen 

Von Sterbehilfe hat jeder schon einmal gehört und sich wahrscheinlich eine Meinung gebildet, ohne das Ganze wirklich erfassen zu können. Dieses Buch hat mir gezeigt, was es wirklich bedeutet....

Inhalt:
Amsterdam, 2009:
Henning hat schon einiges erlebt in seinem 68-jährigen Leben und eigentlich hatte er auch noch einiges vor... Doch dann erhält er die Diagnose Alzheimer. Erst will er nicht glauben, dass das bisschen Vergesslichkeit gleich Alzheimer sein soll, aber schon bald bemerkt er die Auswirkungen selbst!
Mit Schrecken denkt er an seinen Opa, der während des Alzheimers so anders geworden ist. Den Gedanken so zu enden und seine Würde auf solch eine schrecklich Art zu verlieren, lässt ihn bei seinem Hausarzt um Sterbehilfe bitten.
Doch auch wenn er fest entschlossen ist selbstbestimmt zu sterben, ist die Entscheidung schwerer als anfangs geahnt. Seine Familie will ihn nicht gehen lassen und er selbst sein Leben auch nicht.
Ihm bleibt nicht viel Zeit eine Entscheidung zu fällen!

Infos zum Buch:
Gebundene Ausgabe: 328 Seiten
Verlag: Printsystem Medienverlag; Auflage: 1. Auflage (7. Juli 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3938295740
ISBN-13: 978-3938295748
Größe und/oder Gewicht: 23,6 x 17,6 x 2,6 cm

Cover:

Für ein solches Buch wäre es fast eine Beleidigung gewesen, wenn es ein überfülltes, allzu farbiges Cover gewesen wäre. Das langsam verblassende rot, und die verblasste Schrift im Hintergrund, der Titel hervorgehoben: Das sagt doch schon alles. Das Thema wird noch einmal kenntlich gemacht. Anhand dieses Covers kann man entscheiden, ob einen das Buch interessiert. Es erfüllt seine Aufgabe also sehr gut!

Meine Meinung:
Sterbehilfe ist nicht schwarz oder weiß, nicht gut oder böse. Es ist ein wirklich schwieriges Thema, über das sich jeder eine eigene Meinung bilden muss.
Und genau dabei hilft dieses Buch, es schreibt nicht vor, wie man denken soll, sondern lässt den Gedanken freien Lauf. Mit ausreichend Informationen versorgt, fängt man automatisch an sich über dieses Thema Gedanken zu machen. Aber es sind nicht nur die Informationen allein, die das Buch zu etwas Besonderem machen, durch Hennings Geschichte wird die menschliche Ebene gezeigt, ohne die man Sterbehilfe kaum erfassen kann.
Während Henning uns mit in seine Vergangenheit nimmt, präsentieren sich uns noch so viele andere Themen: eine schwere Kindheit, der Umgang mit dem Verlust geliebter Menschen, aber auch: die Schönheit des Lebens und das Glück.Wir erfassen das Ausmaß von Alzheimer und hängen mit Henning an seinem Leben. Doch wir erleben auch die Macht des Vergessens, die so unendlich viel zerstören kann.Mit der ein oder anderen witzigen Anekdote wird die Geschichte zwischendurch aufgelockert; und das braucht man auch, um das Gelesene verarbeiten zu können.Die Autorin schafft es auf ihre ganz besondere Art, irgendwo tief im Inneren zu berühren und den Wörtern eine Magie einzuhauchen.Natürlich ist dieses Buch nicht perfekt. Es gibt ein, zwei Sachen, die stutzig machen und ab und zu stolpert man über eine holprige Formulierung.Mir hat das aber nichts ausgemacht. Was ist denn schon perfekt? Und wollen wir das denn wirklich sein? Vielmehr zählt doch die Liebe und das Einfühlungsvermögen, das hier reingesteckt wurde!

Fazit:

Dieses Buch hat mir gezeigt, wie schwierig und wie tiefgehend Sterbehilfe ist, und das man sie nie ohne das Schicksal der Menschen betrachten kann.
Ich bin jetzt der Meinung, dass man sich unbedingt über dieses Thema informieren sollte, und zwar mit diesem Buch!!!
Deshalb bekommt es von mir:



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