Mittwoch, 12. März 2014

Ein einzigartiger Klassiker!

Anna Karenina

Manchmal so fantastisch, mitreißend, philosophisch und nahe gehend, dann wieder so langatmig mit Passagen, die nichts zur Handlung beitragen. Eine merkwürdige Mischung!

Inhalt:

Im zaristischen Russland, 19. Jahrhundert:
Anna hat jung einen einflussreichen Mann geheiratet, nicht aus Liebe, aber jetzt hat sie eine angesehene Stellung in der Gesellschaft und einen Sohn, den sie über alles liebt.
Erst als sie Wronskij, einen jungen Offizier, kennen lernt, entdeckt sie die Kraft der Liebe, die sie in eine aussichtslose Lage bringt.
Kitty, jüngste Tochter eines Fürsten, wartet sehnlich auf einen Heiratsantrag Wronskijs, der Interesse an ihr bekundet hat. Das sehr zum Unmut Lewins, der schon lange in Kitty verliebt ist.
Als sie herausfindet, wen Wronskij eigentlich liebt, ist sie verzweifelt ...

Infos zum Buch:
Taschenbuch: 1204 Seiten
Verlag: Insel Verlag; Auflage: 2 (18. September 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3458352074
ISBN-13: 978-3458352075
Größe und/oder Gewicht: 17,6 x 10,6 x 5 cm

Cover:
Der blaue Hintergrund ist eher dezent, aber die Schrift auf dem Cover ruft doch: "Überseht mich nicht!"
Die junge Frau, in der oberen Hälfte, ist hübsch und doch sehr schlicht. Ihr Blick sagt schon viel über Annas Lage im Buch aus.
Also ein eher dezentes, aber dennoch schönes und passendes Cover!

Meine Meinung:
Dieses Buch ist auf keinen Fall ein Buch, was man mal eben so zwischendurch liest. Hierfür braucht man Konzentration und diese anspruchsvolle Literatur ist nicht immer sofort zu verstehen.
Den berühmten Satz des Anfangs des Buches kennt wohl jeder:
"Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich."
Ein Satz über den man streiten kann, aber er ist ein passender Anfang.
Was allerdings wenig dazu motiviert weiterzulesen ist, dass es nicht mit Anna losgeht. Es sind zwar Leute, die mit ihr zu tun haben, aber dennoch war es merkwürdig erst über jemanden zu lesen, den man nicht ausgewählt hat und den man von der Buchbeschreibung noch nicht kannte.
Von da an war das Buch recht wechselhaft. Manchmal hatte ich das Gefühl, es passiert gar nichts und man diskutiert über Themen, die für die Geschichte völlig unwichtig sind. Das waren die langatmigen Passagen, wo ich teilweise überlegt habe, das Buch zu beenden und der Meinung war, der liebe Tolstoj hätte sich ruhig mal ein bisschen beschränken können.
Dann gab es diese fantastischen Stellen, bei denen ich dachte: Welcher Mensch kann so fantastisch schreiben? Wie stellt man es an, dass die Charaktere beim Umblättern quasi aus dem Buch springen könnten, weil nichts an ihnen unnatürlich wirkt? Ich konnte als Leser mit allen Charakteren fühlen, sie verstehen, mich über sie aufregen, sie geradezu anfassen! Es war magisch.
Das Einzige, was mich an ihnen ein bisschen gestört hat, war, dass jeder mindestens zwei verschiedene Namen hatte und da es sowieso schon viele Charaktere gab, war das am Anfang fast gar nicht zu überblicken.
Der Schreibstil war manchmal etwas trocken, aber auch sehr klar und logisch strukturiert, sodass man folgen konnte, wenn nicht gerade über das komplizierteste Thema diskutiert wurde.
Um die Leben mehrere Personen darzustellen, wurden die Geschichten gut verbunden und obwohl sie nicht alle Alltag der anderen sind, hatten sie alle etwas miteinander zu tun.
Das Buch hat eigentlich zwei Enden und ich will ja nicht zu viel verraten, aber das gehört einfach in meine Rezension rein: Auf das tragische folgt ein hoffnungsvolles. Das hat mir persönlich sehr viel bedeutet, denn es zeigt, dass das Leben sehr wohl hart, unfair und unerträglich sein kann, aber das Gute überwiegt dennoch.
Auch insgesamt war das Buch voller solcher Aussagen.

Fazit:

An ein, zwei Stellen hätte das Buch schon eine Kürzung vertragen können, aber dennoch ist es ein Meisterwerk und ein Klassiker, der seinem Namen würdig ist.
Das Lesen des Buches war nicht immer leicht, aber insgesamt hat es sich gelohnt! Deshalb bekommt das Buch von mir:


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