Sonntag, 16. Februar 2014

Immer noch ein aktuelles Thema

Andorra

Das Buch habe ich für die Schule lesen müssen, aber es hat mir trotzdem gefallen.


Inhalt:
Andri ist, so sagt sein Pflegevater, ein Jude aus dem befeindeten Nachbarland Andorras, den dieser gerettet hat, da "die Schwarzen", wie man sie nennt, alle Juden umbringen.

Doch auch in Andorra hat er es nicht leicht, fast jeder begegnet ihm mit typischen Vorurteilen und lässt ihm keinen Anspruch auf eine Persönlichkeit. Jeder Jude ist gleich, heißt dort und Andri solle dieses Bild doch endlich annehmen.
Diese Vorurteile, mit denen Andri schon seit seiner Kindheit konfrontiert wird, lösen bei ihm, als er älter wird, große Selbstzweifel und innere Zerrissenheit aus. Und obwohl die Vorurteile nicht auf ihn zutreffen, nimmt Andri sie im Laufe des Buches als sein Schicksal an, auch wenn sie ihn in eine Katastrophe führen.

Infos zum Buch:
Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 73 (2. November 1975)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518367773
ISBN-13: 978-3518367773
Größe und/oder Gewicht: 17,6 x 10,8 x 1 cm

Cover:
Wegen den Cover hätte ich das Buch sicherlich nicht gekauft, es ist sehr unauffällig und auch irgendwie nicht sehr passend zum Inhalt des Buches gestaltet, aber darüber kann ich hier mal hinweg sehen.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch wurde eine gute Parabel geschaffen, deren Thema immer aktuell sein wird. Zu diesem Zeitpunkt waren es die Juden, denen man mit Vorurteilen begegnete, aber auch jetzt oder in der Zukunft wird man dieses "Schubladendenken" wiederfinden. 
Alle Charaktere des Buches stellen bestimmte Typen da, von denen es viele in jeder Gesellschaft gibt. Damit hat kaum ein Charakter Einzigartigkeit, aber das ist bei diesem Thema auch eher nicht das Wichtigste.
Der Schreibstil unterscheidet sich ja schon einmal insofern von anderen Büchern, das dieses Drama eigentlich ein Theaterstück und somit eher wie ein Drehbuch aufgebaut ist. Das hat mich persönlich allerdings gar nicht gestört.
Außerdem wird mit Symbolen gearbeitet, die das Geschriebene zusätzlich auch noch einmal unterstreichen. 
Als aufmerksamer Leser kann man schon ganz am Anfang viele Hinweise auf den Ausgang der Geschichte finden. Spannung hat das Buch deshalb nicht sehr viel, aber auch das ist nicht wirklich wichtig und auch nicht typisch für ein modernes Drama.
Viel mehr zeigt das Buch dem Leser, was dieses "Schubladendenken" anrichten kann, wie die Personen leiden, denen man keinen Anspruch auf Persönlichkeit gewährt, dass es trotz für alle sichtbare Katastrophen keine Veränderung gibt und wie beschränkt dieses Verhalten ist.
Das Ende ist hart, aber wahr und sollte uns eine Warnung sein, sich bloß nicht so zu verhalten. 
Es zeigt auch, dass die meisten Vorurteile auf anderen abladen, die diesen selbst am besten entsprechen.

Fazit:
Das Thema des Buches wird, wie gesagt, immer aktuell bleiben. 
Deswegen und weil es die gnadenlose Wahrheit darüber zeigt, sollte man dieses Buch wirklich lesen.
Das Buch bekommt von mir:


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